Artykuły DE - ciekawsze artykuły dot. demokracji bezpośredniej po niemiecku

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jordan
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Wiele osób zna niemiecki. Myślę, że warto wklejać tutaj jakieś ciekawsze artykuły z niemieckojęzycznej prasy.

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Schulte, Bettina (06.03.2010): Die Schweiz – die EU im Kleinen. In Badische Zeitung. URL: http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/kultur/die-schweiz-die-eu-im-kleinen--27934333.html  (07.02.2010)


Die Schweiz – die EU im Kleinen

Roger de Weck erklärt im Basler Theater, warum kein Land mehr für die EU taugt als die Schweiz. Und warum sie ein leuchtendes Vorbild für Brüssel sein könnte.

Roger de Weck vergleicht die Schweiz gern mit der EU. Wie sich 26 bis heute sehr eigenständige Kantone mit vier verschiedenen Sprachen vor 160 Jahren zu einem immer wieder neu auszuhandelnden eidgenössischen Bund zusammenschlossen, so mühen sich die 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union um einen Kompromiss zwischen den berechtigten Interessen des Einzelnen und den übergeordneten Zielen des Ganzen. Eigentlich ist die Schweiz so etwas wie die EU im Kleinen. Sie könnte ein leuchtendes Vorbild für Brüssel sein. Allein: Nichts wird in der Schweiz öffentlich so totgeschwiegen wie ein Beitritt zu Europa.

Wenn der Andrang zum Vortrag des Publizisten und ehemaligen Chefredakteurs der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" Zeichen für den Wunsch nach einer öffentlichen Debatte über den "Alleingang der Schweiz" war, muss dieser ziemlich groß sein. Das Basler Schauspielhaus, glücklicher Ort für die von Theater und "Zeit" organisierte Reihe "Rede-Zeit", war umlagert wie ein Hörsaal in den 1968-Zeiten. Bühnen- und Stehplätze wurden vergeben: Man kann sich nicht erinnern, dass das Haus je so gefüllt gewesen wäre. Das schuf eine Atmosphäre von Dringlichkeit, die dem Redner sehr gut gefallen haben dürfte: Denn der aus Fribourg stammende Roger de Weck, der ein grenzüberschreitendes Basler Gedicht von Gottfried Keller ("Hier kann ich deutsch und Schweizer sein") als Motto gewählt hatte, hat eine Mission. Diese Mission heißt Europa.

Wer dem 56-Jährigen mit den blitzenden blauen Augen zugehört hat an diesem Abend, wie er mit Leidenschaft und kluger Analyse, in eleganten wie zuspitzenden Wendungen, ein wahrer Könner am rhetorischen Florett, für dieses historisch "einzigartige Projekt" (de Weck) warb, der hätte, wäre die Beitrittserklärung danach im Foyer ausgelegen, sofort unterschrieben. Der sehr große, geradezu dankbare Beifall bewies es: Im Zuschauerraum saßen lauter Menschen, die es offenbar leid sind, eingebunkert in die Angst vor Übervorteilung und Bevormundung die beleidigten und maulenden Zaungäste eines Prozesses zu sein, zu dem es, wie der versierte Journalist detailreich darlegte, keine Alternative gibt.

Einzig der europäischen Einigung, sagte de Weck, sei es zu verdanken, dass der Kontinent seit 65 Jahren fast ohne Krieg geblieben sei. Was für eine historische Leistung. Daran gemessen sei die Skepsis gegenüber der Brüsseler Demokratie zweitrangig. Aber auch hier sieht de Weck die EU seit der Ratifizierung des Vertrags von Lissabon auf einem guten Weg. Und wenn die Schweizer auf ihre direkte Demokratie pochten: Es sei doch erkennbar, dass die wirklich wichtigen Entscheidungen – wie zuletzt die Rettung der UBS-Bank – nicht vom Volk getroffen würden. Und überhaupt: "Das Volk kann sich auch irren" – nicht nur beim Minarettverbot, auch schon 50 Jahre früher, als den Frauen im Urland der Demokratie immer noch das politische Mitspracherecht verweigert wurde.

Die Sorge de Wecks um ein durch populistische Angriffe auf die demokratischen Institutionen befeuertes Abdriften der Schweiz in Separatismus, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit mögen im Saal viele geteilt haben. Sie mögen sich auch angesprochen gefühlt haben, als de Weck die "ungeheure Schwäche der bürgerlichen Mitte" mit dafür verantwortlich machte. Wie es denn wäre, wenn er mit seinem flamboyanten Plädoyer für eine europäische Öffnung des Landes (die in wirtschaftlichen Belangen ohnehin längst vollzogen ist) in der Innerschweiz auftrete, wollte eine Zuhörerin wissen. De Weck, mit feinem Humor gesegnet, berichtete, dort sei man erstaunt und erfreut, zum ersten Mal überhaupt etwas über die EU zu erfahren.

Die Debatte über die Schweiz in Europa: Wie sehr sie Not tut, wäre an diesem Abend vielleicht sogar noch dem letzten Verteidiger der von internationalen Geldströmen umspülten Wohlstandsfestung mitten in diesem vom Geist der Aufklärung geprägten Kontinent klar geworden. Nur: Die eidgenössischen Feinde der EU gehen vermutlich nicht zu solchen Veranstaltungen.

Zdzisław Gromada
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Szwajcaria była wzorem dla założycieli UE http://www.wiadomosci24.pl/artykul/ue_miala_byc_duza_szwajcaria_88106.html

Z. Gromada